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Vergnügen mit zwei Chören

Der Canto Wano Männerchor Wehntal und der chor.02 - Sängerinnen und Sänger der Region Brugg traten gemeinsam auf

Interview mit der Dirigentin beider Chöre Christine Pellegrini

Fragen von Hans-Peter Huber (hph) Antworten von Christine Pellegrini (CP)

hph Es war ein tolles Erlebnis für den chor.02, zusammen mit dem Canto Wano Männerchor Wehntal ein doppeltes Konzert aufzuführen. Wir gaben das gemeinsame Programm gleich zweimal, am Samstag, 21. Mai um 14 Uhr und um 20 Uhr abends. Auf der Bühne der Mehrzweckhalle Schmittenwis in Niederweningen sang mal der eine Chor, mal der andere, aber wir sangen auch Lieder zusammen in Grossformation.

Du bist seit längerem die Chorleiterin beider Chöre, aber es war das erste Mal, dass sie zusammen auftraten. Wie hast du selber, ganz gefühlsmässig, das Konzert erlebt? - Das ist vielleicht eine etwas heikle Frage an die Dirigentin. Und darum kann ich das auch so formulieren: Was sagst zum Verhalten des Publikums und der beiden Chöre?

CP Die erste Frage ist vielleicht weniger heikel als die zweite (beide lachen, CP überlegt) Am Nachmittag waren weniger Leute da, aber es es war schon sehr deutlich zu spüren, wie präsent das Publikum war. Am Abend auch, das war natürlich viel einfacher, wenn dreimal so viel Leute da sind. Das hat mich sehr erfreut, das war sehr schön.

hph Ein Männerchor mit 30 gestandenen Mannen und ein etwas kleinerer gemischter Chor, der zu 2 Dritteln aus Frauen besteht, das sind doch 2 Paar Schuhe. So eine Kombination ist schon ein Wagnis. Mit welchen Massnahmen und Tricks hast du das überbrückt?

CP Ich hab das nicht überbrückt, ich hab das extra so gewählt. Das müssen zwei Paar Schuhe sein, sonst gibt es Konkurrenz. Die Herausforderung ist eigentlich, mit jedem Chor das darzustellen, was er gut kann. Man muss die Unterschiede herausarbeiten, nicht die Gemeinsamkeiten. Da wird es bei einem gemischten Chor und einem Männerchor schon recht einfach. Zumal auch die Art der Stimmung, die sie machen, sehr unterschiedlich ist. Also bleibt nur noch die Frage, wie ordnet man die Lieder an, dass es keinen zu grossen Bruch gibt - oder man macht ihn gewollt, je nachdem. Das ist , was man beachten muss.

hph Das ist dir ja sehr gut gelungen, diese Chöre einzeln zu formen und dann noch genial zu kombinieren. Nun eine weitere Frage: Wie kam die Auswahl der Lieder zustande?

CP Die Auswahl der Lieder! Im Canto Wano kam die so zu Stande, dass wir trotz Corona noch geprobt haben, und zwar über das Internet. Da sind einfach diese Stücke nach und nach für sich entstanden. Und wir haben nicht geguckt, ob das irgendwann irgendwie zusammenpasst. Aber es gab eine Idee, und es wurde gemacht. So bekam der Chor ein Sammelsurium an Stücken. Und beim chor.02 haben wir gezielt auch Stücke genommen, die wir schon lange im Programm hatten. Wenn man etwas zum ersten Mal vor Publikum spielt, ist es recht fragil. Also haben wir auf alte bewährte Stücke gesetzt und konnten einfach die nehmen, die gut passen.

hph Also, beide Chöre haben ein schönes Repertoire und da konntest du aus dem Vollen schöpfen. - Entsprechen diese alten Schlager wie Sierra Madre, El Condor pasa und La Montanara dem Repertoir des Canto Wano?

CP La Montanara ist ein klassisches Männerchorlied. Die beiden andern haben wir eigentlich so arrangiert, dass sie tatsächlich solistisch plus Chor gesungen werden konnten. Die gehörten gar nicht zu deren klassischem Repertoire.

hph Das Lied "D'Seel echly la bambele la" wurde vom Publikum extra verlangt. Ist das ein Markenzeichen des Canto Wano?

CP Nein, gar nicht. Zwei meiner Chöre sind unabhängig von einander mit dem Lied gekommen. Sie haben mir die Noten vorgelegt. Auch das musste erst arrangiert werden. Aber es ist überhaupt nicht typisch Canto Wano, das war jetzt neu.

hph Nun zum Glanzstück, der sehnsüchtigen Barcarolle aus den Contes d'Hoffmann von Jacques Offenbach. Du hast sie speziell für die kumulierten Chöre mit total 8 Stimmen arrangiert. Wir haben getrennt geübt und sangen sie erst an der Stellprobe vor dem Nachmittagskonzert gemeinsam. Ein Wagnis. Hattest du keinen Bammel?

CP Nein, ich glaube der Trick war, dass beide Chöre die Klavierbegleitung gut kannten, und wenn dann da noch jemand dazu kommt und mitsingt, ist das egal, man ist auf sicherem Boden.

hph Der chor.02 ist sehr zufrieden mit deiner Arbeit als Chorleiterin. Sehr professionell bringst du uns zu gemeinsamen Leistungen und Resultaten. Und nicht nur das, dir gelingt es auch, zwei Chöre zusammenzuschmelzen! Aber: Hast du selber dabei auch neue Erfahrungen gesammelt? Und würdest du so ein Projekt wieder anpacken?

CP Ich würde das auf jeden Fall sofort nochmal machen! Ich hab da vor allem den Eindruck, dass die Stücke, die zusammen gesungen wurden, ganz einfach liefen. Irgendwie war das viel leichter, als wenn jeder Chor das Stück alleine singt. Da war ich sehr erstaunt. Ich hab überhaupt nicht damit gerechnet, dass das so einfach durchläuft.

hph Nun sind wir nun fast am Schluss. Möchtest du noch etwas ergänzen?

CP Ja, ich bedanke mich bei beiden Chören, weil es hat von allen Seite Mut gekostet, und wenn wir den nicht aufgebracht hätten, dann wäre das nicht gut gekommen.

hph Ja, aber du machst es uns leicht, mit dir zusammen mutig zu sein!

Bilder von Bernhard Volkart

Mut

An diesem prächtigen Maientag durfte unser Chor den Sonntagsgottesdienst in Riniken mit zwei Liedern und mit dem Gloria aus der Missa a 3 von Johann Wenzel Kalliwoda begleiten.

Pfarrer Wolfgang von Ungern-Sternberg sprach in seiner Predigt über Mut, nicht nur im christlichen Sinn wie in der Apostelgeschichte 4, sondern besonders auch im täglichen Leben, wenn gilt, Hemmungen zu überwinden. Z.B. vor ein Publikum stehen, spontane Hilfe leisten, Zivilcourage zeigen.

Fröhlich endete der Gottesdienst in der Eingangshalle des Zentrums Lee mit einem Aperitif. An der prallen Sonne drassen war es bereits heiss.

Der reformierten Kirchgemeinde Umiken danken wir für die liebenswerte Gastfreundschaft. Fast unbemerkt hat uns Pfarrer Wolfgang von Ungern-Sternberg beim vorgängigen Einsingen fotografisch festgehalten:

Video (42 sec) Lied 'Dass du mich einstimmen lässt'

Bild und Video aufgenommen von Wolfgang von Ungern-Sternberg

Jahresbericht des Präsidenten für das Vereinsjahr 2021

In diesem Vereinsjahr fanden Corona bedingt zur zwei Anlässe statt

Die 19. Generalversammlung konnte leider aus bekannten Gründen nur schriftlich durchgeführt werden. Mit einem Fragebogen wurden die Mitglieder aufgefordert die anstehenden Fragen und Traktanden mit ja oder Nein zu beantworten. Mit einer Stimmbeteiligung von 80 % konnte diese spezielle Generalversammlung abgeschlossen werden.

Im Mai hatte sich Lage der Pandemie etwas entspannt und es wäre möglich gewesen wieder mit Proben zu beginnen. Es stellte sich noch die Frage ob mit oder ohne Maske. Diese Frage hat sich dann jedoch erübrigt da uns von der Stadt kein Raum zum Proben zugeteilt wurde. Spontan kam dann die Idee auf unter freiem Himmel Proben, natürlich ohne Maske, abzuhalten. Wetterbedingt fand dann leider nur eine Probe statt. Das Unwort «abgesagt» galt dann leider auch für das Canto Wano Konzert und den Sommerhöck.

Am 12.08.2021 erfolgte die Wiederaufnahme der Proben. Mit grosser Freude wurden Lieder für einen Auftritt im Gottesdienst in der Stadtkirche Brugg geprobt. Viel Herzblut wurde in die Proben für Kalliwoda Messe und verschiedene Weihnachtslieder gesteckt.

Singen im Gottesdienst vom 26. September

Dieser Gottesdienst fand in der Stadtkirche Brugg statt unter der Leitung von Pfarrer Rolf Zaugg. Die Erleichterung war gross über die Mitteilung, dass wir ohne Maske singen durften. Sechzehn Sängerinnen und Sänger sangen mit grosser Freude die geprobten Lieder sowie auch verschiedene Lieder zusammen mit der Gemeinde.

Adventskonzert vom 5. Dezember

Dieses Adventskonzert war das absolute Highlight. In der praktisch voll besetzten Kirche kam unser Programm zur Aufführung. Durch das Programm führte Peter Strauss wie gewohnt mit sehr ideenreichen Ansagen. Die Kalliwoda Messe mit Unterstützung von Barbara Wyss an der Orgel und vom Chor auf der Empore gesungen, kam beim Publikum sehr gut an.
Die zwei Geschichten, vorgetragen von Sonja Maurer, zauberten bei den Zuhörern, trotz Maske, sicher ein Lächeln ins Gesicht. Von Christine Pellegrini am Elektropiano begleitet setzten die Sängerinnen und Sänger das Programm mit verschiedenen weihnachtlichen Liedern aus unserem Repertoire fort. Gar manche Probe haben wir aufgewendet, um uns vorzubereiten. Das Publikum belohnte uns mit sehr regem Applaus und ansprechenden Einlagen ins Körbli. Mit grosser Erleichterung und Genugtuung über diesen sehr gelungenen Anlass konnten wir dann sicher die Adventszeit geniessen.

Tätigkeit des Vorstandes
In sechs Vorstandssitzungen und verschiedenen Mitteilungen in schriftlicher Form an euch geschätzte Sängerinnen und Sänger, wurden die anstehenden Geschäfte und Probleme bedingt durch die Pandemie bearbeitet. Auch die musikalischen Auftritte wurden besprochen und optimal vorbereitet. Ich danke Christine Pellegrini und meinen Vorstandskollegen ganz herzlich, für die Arbeit und Unterstützung.
Geschätzte Sängerinnen und Sänger, im Namen des Vorstandes danke ich euch, dass ihr den chor.02 aktiv unterstützt und mit eurem Mitwirken an den Auftritten zum guten Gelingen des Vereinsjahres beigetragen habt. Ebenfalls danke ich Euch für das Verständnis in diesem speziellen Vereinsjahr mit all den Wirren rund um die Pandemie.

Markus Pfenninger
Im März 2022

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Jahresbericht der Dirigentin für das Vereinsjahr 2021

Liebe Sängerinnen und Sänger

Im Mittelpunkt meines Jahresberichts steht das Thema Frieden.

Ausgrabungen haben gezeigt, dass es 4'000 Jahre vor unserer Zeitrechnung Menschen gab, deren Siedlungen keine Schutzmauern umgaben. Sie besassen auch keine Waffen und ihre Grabstätten und Beigaben waren in etwa gleich bemessen. Es lassen sich höchstens sehr flache Hierarchien erahnen; im Wesentlichen pflegten sie einen partnerschaftlichen und gleichwertigen Umgang. Niemand war wichtiger als jemand anders.

Ein solch friedliches Umfeld ist sehr förderlich für Kreativität und Kunst und trägt in hohem Masse zur Zufriedenheit der Menschen mit sich selbst und ihrem Leben bei.

Wenn wir uns heute umschauen, sehen wir, dass an vielen Orten das Zusammenleben nicht partnerschaftlich organisiert ist, sondern hierarchisch: Einige wenige sagen den anderen, was zu tun ist, wobei das Ziel nicht das Wohl aller ist, sondern der Erhalt der eigenen Macht.

Meine ursprüngliche Idee für die Chorproben war es, einen Raum zu schaffen, indem alle auftanken können. Die einzige Voraussetzung fürs Mitmachen ist Freude am Singen. Das klingt immer so locker, ist aber sehr ernst gemeint. Denn mit Freude kommen wir mühelos voran.

Ich habe gelernt, dass es mit einem Chor noch etwas anderes auf sich hat: Es kommen viele Leute zusammen, die alle in gleichem Masse wichtig sind, egal, in welcher Stimme sie mitsingen. Sie sind zwar unterschiedlich, aber sie haben ein gemeinsames Ziel und tragen alle etwas dazu bei. Und ich bin eine von ihnen: Als Chorleiterin habe ich zwar eine Sonderposition, diese ist aber auf meinem Fachwissen begründet und beschränkt sich darauf, dem gemeinsamen Ziel zu dienen. Als Mensch bin ich nicht wichtiger als irgendjemand von Euch, und vor allem muss ich keine sinnlosen Entscheidungen treffen, nur um meine Position zu sichern.

Das Besondere an Euch, liebe Sängerinnen und Sänger des Chor.02 ist, dass Ihr diesen partnerschaftlichen Umgang miteinander kennt, lebt und schätzt. Ich bin manchmal erschrocken darüber, wie viele Leute es gibt, die sich in einer gleichwertigen Gruppe verloren fühlen, weil sie mehr Führung brauchen. Wenn ich nicht ab und zu klarstelle, dass ich der Boss bin, fangen sie an, mir vorzuschreiben, was ich zu tun hab, obwohl sie keine Ahnung davon haben. Dabei bin ich als Chorleiterin ja gar nicht der Boss, - das wäre die Präsidentin oder der Präsident!

Eine partnerschaftliche Struktur kann einmal geschaffen werden, und dann muss sie auch gepflegt werden. Das funktioniert nicht mit einer Person an der Spitze, die alles weiss und die für alle sorgt. Alle müssen diese Struktur pflegen, und manchen fallen dabei besondere Rollen zu. Deshalb freue ich mich, dass Ihr nachher die Gelegenheit habt, zwei weitere Vorstandsmitglieder zu wählen. Und es dürften auch noch mehr sein. Der Vorteil der flachen Hierarchie ist, dass die anfallende Arbeit auf mehrere Leute verteilt werden kann. Somit ist es den Beteiligten möglich, die Ämter mit mehr Freude als Aufwand zu erledigen.

Ich möchte Euch danken für das vergangene Jahr – und für all die anderen. Denn jede Probe mit Euch ist gelebter Frieden. Pflegen und schätzen wir ihn zusammen.

Mein Jahresbericht wäre nicht mein Jahresbericht ohne eine Geschichte, und ich freue mich, dass unsere versierte Geschichtenerzählerin auch sie noch vorträgt. Vielen Dank, liebe Sonja!


Der Supermarkt der Engel

Die Nachricht verbreitet sich blitzschnell in der ganzen Gegend: Engel haben einen gewaltigen Supermarkt eröffnet. Die größten, ausgefallensten Bedürfnisse werden dort befriedigt! In ein paar Tagen können alle ihre Wunschzettel einlösen. Die Menschen machen sich ans Werk und schreiben ihre Wünsche nieder. Eine bessere Welt wollen alle: mehr Frieden, freundlichere Mitmenschen. Manche wollen eine gerechtere Verteilung der Güter dieser Welt; Eltern erwarten folgsamere Kinder; Jugendliche mehr Verständnis von den Erwachsenen. Dreimal unterstrichen steht überall der Wunsch nach mehr Menschlichkeit zu Hause, in Schule und Betrieb. Vollbepackt mit guten Wünschen stürmen sie den Supermarkt. Das Bild gleicht dem vom Black Friday.

Die Überraschung der Leute ist groß. Die Engel nehmen alle Wunschzettel freundlich entgegen: „Das alles könnt ihr haben, aber wir verkaufen nicht die Früchte – nur die Samen!“

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Freudige Vorweihnachtsstimmung in der schlichten Umiker Kirche

Fotos von Ueli Maurer, Bözberg

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Vorfreuden

'Wir feiern ein Fest der Freude' war der Ruf des chor.02 zum Adventskonzert. Insgesamt fast hundert Personen fanden sich in der reformierten Kirche Umiken ein. Ihr hell und harmonisch gestalteter Raum wirkte wie ein willkommener Zufluchtsort aus der grauslichen Nässe und Kälte draussen. Die Choristinnen und Choristen standen im Chor der Kirche bereit und die Orgel begann mit der musikalischen Einleitung. Doch gleichzeitig verschwand der Chor durch die Seitentür. Warum, wohin? Bald rumpelte es auf der Orgelempore hinten und kurz darauf begann das Chorkonzert mit der eingängigen Titelmelodie von Marc-Antoine Charpentier. Von dort hinten oben in der Kirche inszenierten Organistin und Chor anschliessend die Kalliwoda Messe a 3.

Kalliwoda Messe

Johann Wenzel Kalliwoda (1801 – 1866), ein kaum bekannter romantischer Musiker aus Böhmen, komponierte die kurze, sparsame aber ausgesprochen musikantische, rhythmisch vitale und melodisch eingängige Missa a 3 für Sopran, Alt und Männerstimmen. Der ganze Kanon dauert nur etwa 20 Minuten. Das Projekt, diese Messe zu singen, begann im Chor.02 bereits vor 2 Jahren, die Aufführung musste aber wegen der Corona-19 Pandemie mehrmals verschoben werden.

Advent

Nun wieder im Chor und vom Elektropiano begleitet setzten die Sängerinnen und Sänger das Konzert mit weihnächtlichen Liedern und Gospelsongs aus dem Repertoir fort. Dazwischen las eine der Sängerinnen Geschichten vor. Die eine handelt von einer schrulligen Pensionärin im Altersheim, die kaum sprach und lieber Katzen fütterte, mit Nahrung, die sie aus ihrer kargen Pension berappte. Für Weihnachten aber sammelte sie viele Gratismüsterchen und legte in der heiligen Nacht jeder Mitbewohnerin heimlich eine Auswahl davon vor die Tür. Es blieb aber nicht ganz unbemerkt. Sie fand am Morgen selber ein Säckli auf ihrer Schwelle, für sich und die Büsi.

Reaktionen

Gar manche Probe haben wir darauf verwendet, um uns vorzubereiten. Die Akzente kannten wir im Voraus, aber die Wirkung aufs Publikum noch nicht. Wir haben aber den Eindruck, dass unser Enthusiasmus für die Musik, dieses Mal für den Advent, auf die Zuhörerinnen und Zuhörer übergesprungen ist. Sie haben weder mit Applaus noch mit Einlagen in die Körbli gespart. Danke! (hph)

Realisation

Chorleitung, Elektropiano und Regie: Christine Pellegrini

Orgel: Barbara Wyss

Lesungen: Sonja Maurer

Ansagen: Peter Strauss

Begrüssung und Abschied: Markus Pfenninger, Präsident des chor.02

Vor zwei Jahren hatte der chor.02 seinen letzten Auftritt. Wir sangen in der Kirche Umiken zum Gottesdienst. Dann kam Corona. Die Massnahmen gegen die Seuche verhinderten fast alle Proben und erlaubten uns seither keine öffentliche Darbietung mehr. Wir hoffen sehr, dass der aktuelle Beitrag zum Gottesdienst in der reformierten Kirche Brugg den Unterbruch beendet hat und wir unserer musikalischen Passion wieder freien Lauf lassen können.

Kleine Ursache - grosse Wirkung

In seiner Predigt sprach Pfarrer Zaugg über den Jakobusbrief 3, Verse 1-12. Worte haben eine gefährliche Macht, böse Zungen können immense Schäden anrichten. Es gilt, sie zu zügeln, wie wilde Pferde. Oder sie wie ein Schiff mit dem Ruder auf Kurs zu halten.

An der Orgel spielte Gaudenz Tscharner meisterhaft. Der Chor sang vier Lieder: "O happy day", "Si ya habmba", "You are the light" und zum Schluss "Luci care, luci belle". Die Chorleitung hatte Christine Pellegrini und schmissig spielte sie auch das Elektropiano dazu.

Die Anzahl der Kirchgänger war auf 50 Personen beschränkt. Dass aber der Gottesdienst insgesamt doch stimmig war und fröhlich endete, erfuhren wir am begeisterten Applaus zu unseren Liedern. (Text RB und hph, Bild Otto Bühler)

Wegen der Covid-19 Pandemie wird die Generalversammlung 2021 wieder schriftlich durchgeführt. Termin: 18. März 2021. Die Mitglieder erhalten die Unterlagen per Post und stimmen brieflich ab.

Jahresbericht des Präsidenten für das Jahr 2020


Leider konnten wir in diesem Jahr infolge der Corona Pandemie weder die Generalversammlung, den Sommerhöck noch die geplanten gesanglichen Anlässe physisch durchführen.

18. Generalversammlung vom 19. März 2020 (schriftlich durchgeführt)

Auf einem Fragebogen wurden die Traktanden aufgeführt. Zusammen mit einem Begleitbrief, diesem Fragebogen den Finanzbericht sowie auch das Protokoll der letzten GV wurde an die Mitglieder versandt. In diesem Jahr standen turnusgemäss Wahlen auf der Traktandenliste. Der Vorstand musste neu gewählt respektiv bestätigt werden. Die bisherigen Vorstandsmitglieder stellten sich alle wieder zur Wahl. Es wurden alle Traktanden ohne Gegenstimme angenommen. Die Stimmbeteiligung betrug 93%.

Proben in der Zeit während der Pandemie

Da die Stadt Brugg den Rathaussaal neu für Sitzungen belegt hat und es uns unmöglich erschien jedesmal den Rathaussaal für unsere Bedürfnisse einzurichten wurde uns der Singsaal im Stapferschulhaus zugewiesen. Unter den aktuellen Bedingungen machten nur Registerproben Sinn. In diesen Proben wurden vorwiegend Lieder aus der Messe Kalliwoda geprobt. Nach Öffnung des Lockdonws fanden im Juni drei Proben statt. Nach den Sommerferien konnten wir im September noch vier Proben durchführen. Diese Proben fanden streng gemäss den Vorschriften von Covid-19 statt!

Am 21. Oktober musste dann der Präsident in einem Mail an alle Sängerinnen und Sänger mit grossem Bedauern mitteilen, dass bis auf weiteres keine Proben mehr stattfinden werden. Das Singen wurde landesweit verboten! Um das Vereinsjahr nicht ganz klanglos beenden zu müssen, hatten Heidi und Peter Strauss die geniale Idee Christine Pellegrini anzufragen, ob sie bereit wäre ein Orgelkonzert mit Adventsliedern zu geben. Zur grossen Freude aller Sängerinnen und Sänger sagte Christine zu. Am 7. Dezember fand in der Kirche Umiken dieses Konzert statt. Insgesamt acht Lieder kamen zur Aufführung. Lieder wie zum Beispiel «Du passt so gut zu mir», «Rudolph, das Rentier» «Weihnacht» oder «We wish you a merry Christmas» wurden von Christine professionell auf der Kirchenorgel gespielt. Sechzehn Anwesende lauschten dem wundervollen Orgelspiel. Zum Schluss verdankte der Präsident Markus Pfenninger im Namen aller Anwesenden die Idee für dieses Konzert an Heidi und Peter. Als herzliches Dankeschön konnte Christine aus den Händen des Präsidenten ein kleines Present entgegennehmen

Mittels einer Weihnachtskarte mit guten Wünschen für die bevorstehenden Festtage unterschrieben von den Vorstandsmitgliedern inklusiv Christine wurde das spezielle von grosser Unsicherheit geprägte Jahr abgeschlossen.

Tätigkeit des Vorstandes

In sechs Vorstandssitzungen, wurden die anstehenden Geschäfte besprochen. Ich danke meinen Vorstandskollegen und Christine Pellegrini ganz herzlich, für die Arbeit und Unterstützung in diesem sehr schwierigen Jahr.

Geschätzte Sängerinnen und Sänger, im Namen des Vorstandes danke ich euch, dass ihr den chor.02 aktiv unterstützt und für Euer Mitwirken und das Verständnis in diesem äusserst speziellen Vereinsjahres.

Brugg, den 22. Februar 2021, Markus Pfenninger

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Jahresbericht der Dirigentin für das Jahr 2020

„In Umiken gab‘s einen Bäcker,
der backte statt Brötchen nur Cracker.
Die Kundschaft blieb aus,
er macht‘ sich nichts draus,
er fand seine Cracker sehr lecker.“
(Nach einem Limerick* von Volker Dudda)

Ich sehe ihn stehen, den Bäcker aus Umiken, in seiner Backstube zwischen all den vielen Blechen vor dem riesigen Ofen, mit viel zu viel Teig und viel zu vielen Crackern, als dass er sie alle alleine essen könnte.
Wir alle sind mit Talenten ausgestattet, mit denen wir es uns und unserem Umfeld schön machen können. Wenn zum Talent Übung und Schaffensfreude hinzukommen, können wir gute Ergebnisse erzielen.
Der Bäcker backt Cracker. Und er lässt sich nicht beirren, er ist überzeugt von seiner Sache. Ich bin sicher, dass der Limerick* nur eine Momentaufnahme ist. Wenn die Cracker wirklich lecker sind, werden sich auch Leute finden, die sie gerne essen wollen. Irgendwann wird sich der Erfolg einstellen und der Bäcker wird seine Kundschaft bekommen. Ich kann es mir nicht anders vorstellen.
So wie der Bäcker seine Cracker backt, singen wir unsere Lieder. Ja, wir haben Freude daran! Wir singen und hören unsere Musik gerne! Aber am schönsten ist es, wenn wir das vor einem Publikum machen dürfen, das auch seinen Spass hat!
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich im letzten Jahr nicht immer so gelassen war wie der Bäcker. Es hat mich geärgert, dass wir nach der erfolgten Generalprobe das Konzert nicht mehr geben konnten. Und es hätte mich geärgert, wenn nicht einmal das Orgelkonzert hätte stattfinden können. Deshalb haben wir es ganz kurzfristig um eine Woche vorverlegt. Und so, wie der Bäcker seine Cracker backt, und nichts anderes, so war für mich auch klar, dass ich unsere Stücke spielen wollte, und nichts anderes. Anders als wir mit dem Singen konnte der Bäcker aber einfach so backen, wie er wollte. Es gab keine Vorschrift, dass er nur ein Backblech auf einmal in den Ofen schieben darf, und ihm wurde das Backen in der Backstube nie gänzlich verboten. Ich weiss nicht, ob er zu Hause am eigenen Herd denselben Spass gehabt hätte. Ich jedenfalls habe gestaunt, wie gelassen Ihr die Registerproben und die ständig wechselnden Randbedingungen hingenommen und wie selbstverständlich Ihr Euch an all die Hygienevorgaben gehalten habt. Ich bin Euch dafür sehr dankbar! Seit Oktober ist Singen nur noch in den eigenen vier Wänden erlaubt. Wer von Euch unter der Dusche singt, weiss aber, dass es nicht dasselbe ist wie Singen im Chor.
Aber auch dieses Singverbot ist nur eine Momentaufnahme, so wie der Limerick. Wann der Bäcker zu Kundschaft kam, erfahren wir nicht. Ich hoffe, dass wir bald wieder proben dürfen. Denn irgendwann wird es wieder ein Konzert mit Publikum geben. Ich kann es mir nicht anders vorstellen.

Mit herzlichem Gruss und grossem Dank, Christine Pellegrini

Oberweningen, den 25.2.2021

Ein Limerick ist ein kurzes Gedicht mit fünf Zeilen, mit dem Reimschema aabba, mit einem festen metrischen Schema und einer Ortsangabe in der ersten Zeile

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Im Atem der Orgel

Chorsingen kann Viren versprühen. Wegen der Corona-Pandemie musste das Adventskonzert vom 6. Dezember 2020 abgesagt werden. Das ist schade, hatte doch unser Chor speziell und unter erschwerten Bedingungen dafür die a capella Messe a 3 für Sopran, Alt und Männerstimmen von Johann Wenzel Kalliwoda geübt.

Nun muss also das Vereinsjahr 2020 ohne Musizieren zu Ende gehen. Aber Heidi und Peter Strauss hatten eine Idee: Gesanglos, aber nicht klanglos! Man könnte eine Orgel aufbieten! So entstand das ausserordentliche Adventskonzert in der Kirche Umiken, exklusiv für Chormitglieder und Angehörige. Die Chorleiterin Christine Pellegrini dirigierte die Orgel. Anders gesagt, sie improvisierte zum Advent passende Lieder aus dem langjährigen Repertoir des Chors. Die Musik ging auch so zu Herzen. Wer genau hinhörte konnte das Mitsummen hinter den Masken der Anwesenden vernehmen und jedes einzelne Lied wurde mit einem Applaus belohnt.

Markus Pfenninger, der Präsident, der das besondere Konzert organisiert hatte, dankte zum Schluss Christine, der Dirigentin, indem er ihr eine blühende Winterpflanze übergab, eine Azalee 'Christine'. (Text MP und HPH, Bild CP)

Christine Pellegrini an der Orgel in der Kirche Umiken